Ostern

Ostern

Ostern steht vor der Tür. Wir kennen es alle. Bunt bemalte Eier und Schokolade, die vom „Osterhasen“ versteckt werden. Aber woher kommen diese Bräuche eigentlich? Und warum sind da so viele Feiertage? Die meisten wissen wahrscheinlich, dass es irgendwas mit Jesus Christus zu tun hat. Viel mehr wahrscheinlich aber auch nicht.

Warum verschiebt Ostern sich eigentlich immer?

Da die Auferstehung Christi laut den Aussagen des Neuen Testamentes in eine Pessachwoche fielen, bestimmt der Termin dieses beweglichen jüdischen Hauptfestes auch das Osterdatum. Diese Woche wird über einen Lunisolarkalender bestimmt und fällt bei uns immer auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond, in unserem gregorianischen Kalender also frühestens auf den 22. März und spätestens auf den 25. April.

Welche Feiertage gibt es in der Osterzeit?

Die Zeit, die für Ostern relevant ist, beginnt eigentlich schon viel früher, als die meisten von uns denken, nämlich am Aschermittwoch. Da beginnt die 40-tägige Fastenzeit, die Tage, in denen Jesus in der Wüste fastete und betete. Die Fastenzeit endet somit am 40. Tag, dem Karsamstag. Aber nun zu den eigentlichen Feiertagen. Ursprünglich ging die „Osterzeit“ vom Palmsonntag zum Weißen Sonntag, vom Sonntag vor Ostern bis zum Sonntag nach Ostern. Dazwischen liegen noch einige andere Feiertage: Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag, Ostersonntag und Ostermontag. Der Palmsonntag ist der letzte Sonntag der Fastenzeit und der Beginn der Karwoche. An ihm wird außerdem noch der Einzug Jesus in Jerusalem gefeiert. Die nächsten Feiertage sind somit der Gründonnerstag, der Tag des letzten Abendmahls, und Karfreitag, an dem die Kreuzigung Jesus Christi stattfand. Nun folgt der Karsamstag, auch stiller Samstag genannt, der Tag der Grabesruhe Jesu. Der nächste Tag, Ostersonntag, ist der Tag der Auferstehung Jesu und der erste Tag nach der Fastenzeit. Der Weiße Sonntag ist der Sonntag nach Ostern und somit der zweite Sonntag der Osterzeit. Mit dem Weißen Sonntag endet die Osteroktav, jene acht Tage vom Ostersonntag an, die nach der katholischen Liturgie alle als Hochfest und mit Gloria in der Messe und Te Deum im Stundengebet begangen werden.

Woher kommt der Brauch der Ostereier?

In der Osternacht, der Nacht vom Karsamstag auf den Ostersonntag, werden vom „Osterhasen“ bunt bemalte Eier und Süßigkeiten versteckt, die die Kinder am nächsten morgen suchen dürfen. Aber woher kommt eigentlich der Brauch der buntbemalten Eier? Es gibt mehrere Gründe dafür. Erstens steht das Küken, das frisch aus dem Ei schlüpft, für die Auferstehung Jesu am Ostersonntag, weshalb es ein wichtiger Bestandteil des Christlichen Osterfestes ist. Im Mittelalter begannen die Menschen nun, die Eier rot anzumalen, um ihre Bedeutsamkeit zu kennzeichnen. Die rote Farbe sollte an das vergossene Blut Jesu und somit an seinen Opfertod am Kreuz erinnern. Der zweite Grund ist die Fastenzeit. In der Fastenzeit durften unter anderem keine Eier gegessen werden. Da die Hühner trotzdem Eier legten, gab es schnell einen riesigen Berg Eier. Die Eier der letzten Fastenwoche, der Karwoche, wurden gesammelt und gekocht, um sie länger haltbar zu machen, da es im Mittelalter noch keine Kühlschränke gab. Angemalt wurden die Eier, damit sie nicht mit den frisch gelegten Eiern verwechselt werden konnten. Dazu kommt noch, dass Eier, die in der Karwoche gelegt wurden, als besonders heilig galten. Am Ostersonntag wurden die heiligen „Karwochen-Eier“ erst geweiht und dann verschenkt oder zum Frühstück verzehrt.

Wo und wie wird Ostern in den verschiedenen Ländern überhaupt gefeiert?

Ostern, ein Fest, auf das sich viele freuen, und das nur wegen dem Spaß und der Freude beim Eier suchen gefeiert wird? Nein, mit den meisten Familien ist das zwar so, da sie Kinder haben, aber bei den anderen gibt es auch welche, die wegen ihres Glaubens feiern. An Ostern denkt man an die Familie, den Spaß und die Freude, aber nicht an die Fragen: Wie, wo kommt Ostern her? Das Einzige, das sich so manche fragen, ist: Wo und wie wird Ostern in den verschiedenen Ländern gefeiert, und wird es überhaupt gefeiert?

Ostern, das wichtigste Fest der Christen, wird überall auf der Welt, wo ist Christen gibt, gefeiert. Trotzdem gibt es teilweise sehr unterschiedliche Traditionen und Bräuche. Hierzulande kommt der Osterhase und versteckt Eier und Süßigkeiten und es wird lecker Ostergebäck gegessen, während das Osterfest in anderen Kulturen ganz anders gefeiert wird.

In Australien wird Ostern fast wie bei uns in Deutschland gefeiert, allerdings gibt es anstatt dem Osterhasen den „Easter Bilby“, einen so genannten Nasenbeutler. Der Grund ist die Kaninchenplage in Australien.

Ein „Easter Bilby“ aus Schokolade

In Finnland glaubt man, dass zu Ostern Hexen unterwegs sind, weshalb sich die Mädchen als Hexe verkleiden und von Haus zu Haus ziehen, einen Vers aufsagen und Süßigkeiten sammeln.

In Schweden wird Halloween im April (an Ostern) gefeiert.

In Frankreich werfen Kinder die Ostereier in die Luft, weshalb man aufpassen sollten, wenn man an Ostern in Frankreich ist.

In Irland gibt es das sogenannte „Heringsbegräbnis“, welches die Fastenzeit beendet, da man dort während der Fastenzeit als Hauptgericht Hering gegessen hat.

Es gibt noch viel mehr verschiedene Traditionen an Ostern, die hier jetzt nicht alle aufgezählt werden, da es sonst viel zu viel wären.

Clara und Deniz

Bilder:

Nicole Kearney – Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=78337874

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