Diese, mit verrücktem Namen ausgestattete und in Süd- und Mitteleuropa anzufindende Wildbiene hat tatsächlich den Balkon meiner Familie ausgewählt, um eins ihrer Eier in einem Hühnergott abzulegen! Es war sehr spannend, ihr bei dem Bau ihres Mininestes zuzusehen, denn sie kam jedes Mal im Abstand von circa 30 Sekunden wieder, um ihren gesammelten Nektar und Pollen am Ende des Lochs im Hühnergott auszukotzen(!). Danach kam sie aus dem Loch heraus und ist rückwärts in den Gang hineingekrabbelt, wo sie den restlichen Pollen mit Hilfe ihre Hinterbeine abgestreift hat. So ging das die ganze Zeit bis, das Loch fast voll war, denn dann hat sie ein einziges Ei hineingelegt um das eifrige Sammeln von Pollen und Nektar (dieses Mal als Stöpsel) fortzusetzen.
Übrigens: Bei den abgelegten Eiern, aus den später Weibchen schlüpfen, wird ein größerer Futtervorrat angelegt, als bei den Männchen. Die Männchen und Weibchen unterscheiden sich nicht nur in der Menge des Futtervorrates als Larven, sondern auch durch ihr Aussehen, denn die Männchen sind an ihrer Kopfvorder- und unterseite lang und weiß behaart, haben sehr viel längere Fühler, aber keine Hörner am Kopf wie die Weibchen! Die Weibchen sind schwarz bis grau-schwarz behaart und haben schwarze dünne Hörnchen, die ihnen den Namen geben! Als Nahrung bevorzugen sie die Pollen von Rosengewächsen, Kirsch- und Pflaumenbäumen und Mohngewächsen. Außerdem leben die Gehörnten Mauerbienen solitär, dass heißt sie leben allein ohne einen Staat.
Wenn man genau schaut (zum Beispiel beim Spazierengehen) kann man dieses niedliche (wenn auch stierähnlich ausgestattete) Tierchen entdecken!
Viel Spaß beim Suchen und eventuell Finden!
Helena
Bild: wiki commons