Blattlauspipi & Co. KG

Blattlauspipi & Co. KG

Ist Waldhonig ekelhaft, weil er aus Blattlauspipi besteht?
Aber wenn man das so sieht, kann man auch keinen „normalen“ Honig mehr essen, denn das ist (wenn man so will) allgemein Bienenkotze.

Honig wird nämlich folgendermaßen produziert:
Zuerst fliegt die Arbeiterbiene los und sammelt Blütenpollen oder (vor allem für Waldhonig) Honigtau.
Blütenpollen (oder Nektar) finden sie in Blumen.
Bei Wikipedia steht folgendes zum Nektar: Ein zuckerhaltiger Saft, den Blütenpflanzen aus ihren Nektarien abscheiden.
Also im Endeffekt ist Honig ja wirklich komplett aus irgendwelchen Abscheidungen von Tieren oder Pflanzen. Naja, Hauptsache Zucker!
Klingt schon mal gut. Aber okay, wir schweifen ab.
Als nächstes nimmt die Biene den Nektar oder Pollen mit ihrem Rüsselchen auf und er gelangt in den Honigmagen, wo er dann von Enzymen in eine frühe (unreife) Form von Honig umgewandelt wird. Das ist aber erst mal nur eine Zwischenlagerung, denn dann summt die Biene wieder zurück zum Bienenstock und kackt für die Stockbienen eine Ladung „Honig“ aus.
Die Stockbienen freuen sich riesig über diesen Liebesbeweis und nehmen den „Honig“ fröhlich in Empfang.
Löffel aus dem Mund, jetzt wird´s eklig.
Die netten Stockbienen tun dann etwas, dass sich „Umtragen“ nennt, sie geben den Honig ab und nehmen ihn dann wieder auf, sie schleppen ihn die ganze Zeit mit sich herum.
Ich glaube, das versteht man auch so, keine weiteren Details…
Weiter geht’s:
Aus der Stockbiene wandern während dieses Prozesses Säuren, Enzyme und weitere Proteine, die die Umwandlung von Glukose zu Fructose betreiben, in den Honig.
Dieser wird außerdem angedickt, damit er nicht so wässrig ist (klingt doch schon mal sehr appetitlich).
Durch das Andicken entstehen Inhibine und ab sofort wirkt der Honig ein bisschen antibakteriell.
Denn Inhibine sind Stoffe, die das Wachsen von Hefe und Bakterien verhindern und man kann sich ja vorstellen, so ein komplettes Brot im Honig kommt schon komisch rüber…
Aber alles gut, nichts ist komischer als das, was jetzt kommt; denn jetzt, da der Wassergehalt reduziert ist, kann man den Honig nämlich super in leeren Wabenzellen verteilen und ihm Luft zufächeln.
Sei immer du selbst, außer du kannst ein Honigtropfen in einer Wabenzelle sein. Gut, den pädagogisch wertvollen Teil hätten wir dann auch. Dann kanns ja weitergehen.
Wer sich jetzt fragt, warum die Bienen den Honig, um Himmels Willen, in die Wabenzellen (hach, ein schönes Wörtchen) tun, fragt sich das zurecht!
Das hab ich ja auch noch nicht erklärt.
Die Biene gibt sich ja auch besonders hier sehr viel Mühe, damit noch mehr Wasser aus dem Honig verdunstet. (Tja, ich hoffe, du hast an dieser Stelle nicht mehr erwartet. Ich würde mich jetzt auch fragen, warum.)
Wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist, liegt der Wassergehalt im Honig meist so unter 18% -sportlich!
(Ich glaube diese Palmenblatt-Rumwedler bei Chleopatra und Co. hätten es nicht geschafft den Wassergehalt der auf dem Thron sitzenden Person auf unter 18% zu senken. So etwas hätten dann höchstens die Einbalsamierer bei Tutanchamun geschafft. Aber gut. Wäre für lebende Personen warscheinlich etwas unangenehm…)
Und damit das hier auch würdevoll beendet wird (also die Honig-Produktion), wird der Honig noch ein mal umgetragen (genauere Definition siehe oben) und dann in so genannten Lagerzellen eingelagert (was auch sonst). Dieser Vorgang wird von Imkern als „Verdeckeln“ bezeichnet.

So, und jetzt: Klappe zu, Affe tot.
Wenn du (natürlich unbedingt) wissen willst, wie der Honig geerntet wird, summm (ahahahahha) doch im nächsten Artikel, bei Blattlauspipi & Co. KG 2 vorbei. Fein.

Helena
Bild: Copilot