Schadow, die Prinzessinnen und ich

Schadow, die Prinzessinnen und ich

Vielleicht ist euch schon einmal die Skulptur im Glaskasten vor der Aula in Haus A aufgefallen. Und vielleicht habt ihr euch gefragt, was es mit dieser auf sich hat. Eine Antwort darauf findet ihr in der Alten Nationalgalerie.

Aktuell findet dort noch bis zum 19.02.2023 die Sonderausstellung „Johann Gottfried Schadow – Berührende Formen“ statt. Die Ausstellung besteht aus elf Themenräumen und befindet sich im 3. OG des Museums.

Ich selbst war schon in der Ausstellung und nahm an einem Ausstellungsgespräch über das Thema Freundschaft teil. Eine wichtige Rolle spielte dabei die berühmte Prinzessinnengruppe, also genau die Skulptur, die vor unserer Aula zu finden ist.

Die Ausstellungsführung wurde von der Kunsthistorikerin und Kulturgeragogin Katja Schöppe-Carstensen geleitet. Sie erzählte uns mehr über Schadows Arbeit und Leben. Schadow war zu seinen Lebzeiten der berühmteste Künstler Preußens und wurde der „Vater der Berliner Bildhauerschule“ genannt. Heute sind noch etwa 400 bildhauerische Werke und 2.300 Zeichnungen von ihm erhalten.

Die Alte Nationalgalerie präsentiert nun erstmals die beiden Originale der Prinzessinnengruppe – einmal das Gipsmodell und einmal die fertige Skulptur aus Marmor. Die Skulpturengruppe zeigt die spätere preußische Königin Luise und ihre jüngere Schwester Friederike. Beim Vergleich der beiden Skulpturen fiel mir auf, dass Luise Sandalen und Friederike Ballerinas im Gipsmodell trägt. Im fertigen Mamormodell hingegen tragen beide Sandalen. Luise hält im Gipsmodell einen kleinen Blumenkorb in der Hand, welcher aber nicht einer Prinzessin würdig war. Deshalb tauschte Schadow den Blumenkorb gegen ein Stück Kleiderstoff. Die Freundschaft der Geschwister hob Schadow hervor, indem er es so aussehen ließ, als ob die Stoffe von ihren Kleidern auf der Rückseite zusammenfließen würden. Man weiß daher nicht genau, wo das eine Kleid anfängt und das andere Kleid aufhört.

Bei der Führung durfte man sogar selbst zu Papier und Stift greifen und wie Schadows Schüler Skizzierübungen machen. Wir sollten einzelne Ausschnitte der Prinzessinnen einmal mit links und einmal, ohne auf das Blatt zu schauen, zeichnen. Wer das auch gerne machen möchte: Die Alte Nationalgalerie auf der Museumsinsel hat von Dienstag bis Sonntag von 10 – 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt für das Museum inklusive der Sonderausstellung Schadow ist für Kinder unter 18 Jahren kostenfrei, Schüler:innen ab 18 Jahren zahlen ermäßigt 6 €.

Weitere Informationen findet ihr hier: https://schadowinberlin.de

Henriette
Bild: privat, Prinzessinnengruppe von Schadow vor der Aula Haus A