Urbane Legenden aus dem Schadow-Gymnasium

Urbane Legenden aus dem Schadow-Gymnasium

Die Aufgabe für die Klasse 8E war, eine Urbane Legende für das Schadow-Gymnasium zu verfassen. Sie sollte das Gebäude thematisieren, unheimlich sein und vor allem das Zeug dazu haben, in ein paar Jahren wirklich in der Schule erzählt zu werden. Wir werden sehen, ob das geklappt hat…
Die Gewinner der Abstimmung sind:

Die Monsterkatze

Der Onkel des Freundes meines Bruders hat erzählt, dass im Keller der Schadow-Schule im Haus zwei einmal ein Hausmeister gelebt hat. Dieser Hausmeister war ein sehr großer Tierliebhaber. Irgendwann wurde der Hausmeister entlassen. Aber nach ein paar Tagen hörte man durch die Lüftungsanlagen ein Geräusch, das sich anhörte, als wäre es von einen Riesenmonster. Daraufhin hatte jeder Schadow-Schüler Angst, in den Keller zu gehen.
Anfangs dachten die Lehrer, dass die Kinder spinnen. Dann aber hörten auch sie die Geräusche. Dann bekamen auch die Lehrer Angst und es war Gesprächsstoff Nr.1. Alle rätselten, was die Ursache für die Geräusche seien. Auch die Eltern wurden immer neugieriger und kamen in die Schule, um das Geräusch ausfindig zu machen.
Dann wurde ein neuer Hausmeister eingestellt. Er war der erste, der sich traute, in den Keller zu gehen. Alle anderen Bewerber hatten den Job abgelehnt, da sie sich nicht trauten, den Keller zu betreten. Dies war Voraussetzung, den Job in der Schadow als Hausmeister zu bekommen. Der Neue also ging todesmutig in den Keller…. Und er kam, ihr könnt es kaum glauben, völlig zerkratzt am ganzen Körper zum Schulleiter… und wisst Ihr, was er auf dem Arm trug?
Eine kleine süße Miezekatze, die völlig durchgedreht war, da sie seit Wochen kein Futter mehr bekam. Ab diesem Zeitpunkt hatte die Schadow einen neuen Schulhelden und die Monsterkatze gehörte von nun an zur Schadow dazu, mal war sie das Maskottchen beim Basketballturnier, mal Logo auf den Zeugnissen oder heißbegehrter Tanzpartner auf dem Abi-Ball. Nach vielen Jahren Liebkosung und Verwöhnung durch Kinder, Lehrer und weitere Fans starb die Monsterkatze im Jahr 2018 an Übergewicht.

Von: John

Der geheimnisvolle leere Turm

Du willst wissen warum der Turm vom Schadow-Gymnasium nicht benutzt wird? Dazu kann ich dir etwas erzählen. Der Vater einer Freundin hat sein Abi vor 35 Jahren im Schadow-Gymnasium gemacht und hat uns mal ein Geheimnis erzählt. Die Schüler haben sich immer gefragt, wieso der Turm nicht benutzt wird.
In dem Jahrgang des Vaters waren Zwillinge, die besonders neugierig waren. An einem Nachmittag wollten sie dann mal nachgucken, was sich in dem Turm befindet. Es war Winter, draußen war es also schon dunkel. Sie kletterten zu zweit in den Turm, aber am nächsten Tag kam nur eine der Zwillinge in die Schule. Das andere Mädchen war für immer verschwunden.
Allerdings weiß niemand, was in dem Turm wirklich passiert ist. Seitdem wird behauptet, dass es in dem Turm spukt. In den leeren Kellerräumen des Schadow-Gymnasiums hörte man auch manchmal spukende Geräusche, die sich anhörten, als ob ein Mädchen redet. Ein Gerücht ist sogar, dass die Putzfrauen dort mal Schatten gesehen haben. Seitdem glaubt man, dass das Mädchen im Turm umgekommen ist und ihre Seele in den leeren Kellerräumen herumspukt.

Von: Franziska

Die verschwundenen Kinder

Die Schwester der Mutter der Oma meiner Oma erzählte mir diese Geschichte vor 16 Monaten. Sie stammt aus dem Jahre 1923 und handelt von dem Schadow-Gymnasium.
Es gab ein Kind, siebte Klasse, und es war plötzlich verschwunden und wurde anschließend bei der Polizei als vermisst gemeldet. Niemand dachte an irgendetwas Besonderes. Obwohl sich die Eltern dafür einsetzen, dass weiter gesucht werden soll, wurde die Suche nach ein paar Tagen aufgegeben. Niemand fand es. Die Suche war vergeblich.
Aber als nach nur ein paar Tagen der nächste Junge aus der siebten Klasse verschwand, waren alle entsetzt. Auch nach ihm wurde lange gesucht. Nachdem beide als vermisst gemeldet wurden, wurden endlich Zeugen befragt. Die Freunde der beiden Jungs sagten, dass sie auf den verbotenen Turm gegangen wären und nie wieder zurückkehren. Sofort wurde die Polizei gerufen und die Spurensicherung. Sie gingen in den verbotenen Turm und fanden nichts, nur Spinnweben und dreckige Kisten.
Genau ein Jahr später kam es zu schrecklichen und gruseligen Vorfällen. Seitdem geht der Mythos über die verschwundenen Kinder und ihre Wiederkehr durch die Klassen. Ob dieses Mythos wahr ist, weiß niemand. Jedes Jahr gibt es in einer Woche gruselige Ereignisse, die jeden Schüler und jede Schülerin an ihre Grenzen treiben. Und wer sich einmal in den Turm traut, kommt nie wieder zurück.

Von: Deniz

Der Geist des Lehrers

Der Sohn unser Nachbarn, der mittlerweile in Augsburg studiert, hat mir eine Geschichte über das Schadow erzählt. Diese hat er von einem Mädchen aus seinem Jahrgang erfahren und diese wiederum hat es von dem Cousin ihres Freundes erzählt bekommen.
Angeblich soll es im Keller von Haus II spuken. Aber der Reihe nach. Damals wurde der Keller vom Hausmeister genutzt, um dort seine Werkstatt aufzubauen und es als Lagerräume zu nutzen. Dieser Hausmeister wollte unbedingt Schulleiter werden, und als dieser Posten frei, wurde setzte er große Hoffnung darauf, diesen Job zu bekommen. Aber nichts da! Ein junger Lehrer bekam diesen Job, woraufhin der Hausmeister extrem eifersüchtig wurde. Er war jetzt seit 25 Jahren an dieser Schule und nun sollte dieser Grünschnabel sein Chef werden, niemals! Also lockte er den angehenden Schulleiter unter einem Vorwand in den Keller und sperrte ihn in den entlegensten Raum ein. Er warf den Schlüssel weg und setzte sich wieder an seine Arbeit. Eine Woche später sollte der neue Schulleiter den Schülern vorgestellt werden, aber er erschien nicht! Man dachte er hätte Muffensausen bekommen und wäre deshalb nicht erschienen. Und der Hausmeister? Der wurde der neue Schulleiter.
Der alte verdurstete einsam im Keller und seitdem spukt sein Geist dort unten herum, in der Hoffnung, sich an irgendjemandem rächen zu können. Deshalb sind diese Räume dort unten auch abgesperrt und keiner darf sie betreten, erstrecht nicht alleine. Der Geist zeigt sich nämlich nur Menschen, die alleine dort unten sind.
Und seine Leiche? Die wurde nie gefunden, denn aus irgendeinem Grund lässt sich weder die Tür aufstemmen, noch lässt sich die Mauer einreißen. Naja, mittlerweile werden es ja wohl nur noch Knochen sein.

Von: Clara

Die gruselige Toilette

Vor ein paar Wochen erzählte mir mein Onkel, der auf das Schadow-Gymnasium ging, dass er während des Mathe-Unterrichts auf die Toilette ging.
Als er in der Kabine war, hörte er ein Toilettenspülen und ein leises Lachen. Er dachte sich nichts dabei und ging als er fertig war wieder raus und wusch sich die Hände. Er fühlte sich unwohl und beobachtet, als wäre er nicht alleine. Auf einmal klingelte die Schulklingel und er rannte zum Klassenzimmer zurück. Auf dem Weg nach Hause hat er über den merkwürdigen Vorfall nachgedacht, doch er kam zum Schluss, dass er sich irgendetwas einbildete und er einfach verrückt wäre.
Eine Woche später ging er wieder auf die Toilette und hatte den Vorfall von der letzten Woche schon längst wieder vergessen. Auf einmal hörte er wieder die selben Geräusche, aber diesmal viel lauter. Alles kam wieder hoch. Er konnte sich vor Schreck nicht bewegen. Er ging langsam raus und guckte in allen Kabinen um sich sicher zu sein, dass er alleine ist. Alle waren offen außer einer Kabine. Er ging vorsichtig zur Tür. Als er gerade aufmachen wollte, sah er etwas, was er niemals vergessen wird: Eine Hand voller Blut unter der Tür.
Er rannte so schnell wie er konnte in den Unterricht zurück. Alle Schüler guckten ihn verwirrt an, weil er so beängstigt aussah. Er erzählte jedem seine Geschichte, doch keiner glaubte ihm bis heute, außer mir.

Von: Ishtar

Der leere Klassenraum in Haus 2

Quelle: der Ehemann der Freundin der Mutter deines Vaters

Schon seit Jahrhunderten gingen gruselige Geschichten und Gerüchte über verlassene Klassenzimmer im obersten Stock des Schadow-Gymnasiums herum. Von der kopflosen Dame, die unglücklicherweise von schweren Büchern erschlagen wurde, welche ihren Kopf von ihrem Körper trennten, bis hin zu den schreienden, einsamen Kindern, die eines Tages mysteriöserweise verstummten.
Als jedoch Herr Schüz seinen Schülern den Auftrag gab, über diese verlassenen Klassenzimmer einen Bericht zu verfassen, wagten sich die Kinder die Treppen hoch, ohne einen weiteren Moment zu zögern.
Spinnweben und Unmengen an Staub füllten den verlassenen Raum, weswegen einige der Schüler anfingen zu kreischen. Das mutigste Kind zuckte leicht mit seinen Schultern und stampfte waghalsig herum. Der Rest der Klasse verbrachte eine verkrampfte Minute im Staub und schaute sich zögernd um. Rotgefärbte Messer und verstreute Bücher lagen in den verwahrlosten Regalen herum und selbst Kinderkleidung konnte zwischen dem Trubel noch gefunden werden.
Eines der Kinder fing an skeptisch zu werden und stupste die kleine Kinderhand an, die anscheinend herrenlos war. „Sieht die nicht ein wenig zu realistisch aus?“, lacht das Kind los und versuchte die Stimmung zu lockern und komischen Bewegungen zu machen.
Nach einem Moment der Stille ließen sich Schritte vernehmen und die Kinder schreckten hoch. Der Hausmeister verjagte sie aus dem Klassenzimmer; doch, bevor sie dieses verließen, warf eines der Kinder einen letzten Blick auf das Holzregal neben dem verschlossenen Fenster. Schauten da nicht gerade graue Haare und eine Stirn hinter dem Regal raus?

Von: Samila

Bild von Michael Gaida auf https://pixabay.com/de/